Kann man erkennen, wann die Tagesextremwerte eine Marktes erreicht werden? Sicherlich nicht, aber man kann eine statistische Auswertungen dazu vornehmen. Auf Basis dieser können dann Handelssysteme entstehen oder Entscheidungen für das manuelle Trading getroffen werden.
Trendtage im DAX
Aus bekannten Untersuchungen wissen wir, dass lediglich 20% – 30% aller Handelstage im FDAX auch wirkliche Trendtage sind. An lediglich einem drittel aller Handelstage steigt oder fällt der FDAX um mehr als 1%, an gut über 10% aller Tage um 2%. Das lässt darauf schließen, dass es meist Range-Tage sind, die uns beschäftigen. Deswegen benötigen wir hierfür eine tiefergehende Analyse, um evtl. doch noch zu erkennen, wann ein solcher Trendtag entsteht.
Stundenauswertung des DAX
Um den besten Einstiegspunkt für ein Handelssystem oder eine Handelsstrategie zu wählen, wollen wir nun die Stundenverteilung im FDAX analysieren und die Erkenntnisse daraus für das eigene Trading herleiten. Interessant hierbei ist, in welchen Stunden am Tag der DAX sein Tageshoch oder aber sein Tagestief ausbildet.
Bild 1 und Bild 2 zeigen das Ergebnis für 2788 Handelstage von 2006 – Ende Mai 2017. Schön zu erkennen ist die Symmetrie bei den Hochs und Tiefs. Scheinbar finden wir diese Extrempunkte meist in den ersten beiden Handelsstunden, mit Werten von mehr als 400 mal vor. Auch von 16-17 Uhr scheint es öfters Extremwerte zu geben. Dies ist natürlich mit der Eröffnung der amerikanischen Märkte verbunden. Überraschend ist die hohe Säule von 21-22 Uhr, welche besonders für die Tageshochs interessant ist.
Erkenntnisse und Fazit
Wie können wir diese Auswertungen nun für das eigene Trading nutzen? Dabei ist es unerheblich, ob wir daraus ein eigenes Handelssysteme programmieren oder lediglich diskretionär traden wollen. Die Grafiken in Zusammenhang mit der Anzahl an Trendtagen sind ein Indiz dafür, dass Trendtage oft in den ersten Stunden des Tages beginnen, dann etwas abflachen, um in der letzten Handelsstunde noch einmal ein neues Hoch oder Tief zu generieren. Wir sollten also Breakouts der ersten Stunden oft bis zum Tagesende handeln. Generell sollten Breakouts nur in den ersten beiden Stunden gehandelt werden.
Trendfolge-Systeme machen also durchaus auch Intraday Sinn, wenn man dem Trade genug Raum gibt, das bedeutet den Stop weit genug entfernt setzt und den Trade so lange wie möglich hält, nämlich bis zum Handelsende. Zwischendrin, also nach den ersten Handelsstunden, sollte auf ein Countertrend-System im FDAX gesetzt werden, da hier kaum neue Extrempunkte ausgebildet werden. Diese Erkenntnis passt damit zusammen, dass die meisten Tage halt keine Trendtage darstellen, sondern lediglich im Bereich von 0%-1% dahinvegetieren. Durch diese Betrachtung können im weiteren nun Handelsstrategien entwickelt werden.
Erfolgreiche Trading Tage
Holger Breuer